Zukunft für benachteiligte Kinder und Jugendliche

Wohnheim Lira

Ein sicherer Ort für die betroffenen Kinder und Jugendliche

Jugendliche waren traumatisiert durch ihre Erfahrungen als Kindersoldaten.

Lira liegt im Norden Ugandas. 2008 eröffnete GHU dort ein Kinderheim. Eben war ein Bürgerkrieg mit vielen Opfern zu Ende gegangen. Es gab viele Kriegswaisen. Jugendliche waren traumatisiert durch ihre Erfahrungen als Kindersoldaten. Zeichnungen von Kindern und Jugendlichen, die in den drei Wohnhäusern (diese wurden für ca. 40 Kinder gebaut) aufgehängt worden waren, stellten unvorstellbares Leid dar. Wir arbeiteten anfangs mit einheimischen Traumatherapeuten zusammen. Die Kinder und Jugendlichen bekamen konstante Beziehungspersonen und verlässliche Strukturen. Es gab genug zu essen. Sie konnten die lokalen Schulen besuchen. Das Heim in Lira war für sie ein sicherer Ort und langsam konnten die Wunden genesen. Nächtliche Albträume und nasse Matratzen, die in die Morgensonne zum Trocknen gestellt wurden, zeugten davon, dass der Heilungsprozess ein langer sein würde.

Heute ist das Kinderheim von Lira eine vom Staat anerkannte Institution mit 10-jähriger Erfahrung. Die meisten Kinder, die aufgenommen werden, sind Voll- oder Halbwaisen. Neben den Grundbedürfnissen, die im Heim abgedeckt werden, wird eine sinnstiftende Freizeitgestaltung angeboten. Zur auswärtigen Schulbildung wird heimintern auf die Persönlichkeits- und Glaubensentwicklung Wert gelegt. Die Kinder werden bis zu ihrem Abschluss einer Berufslehre begleitet. Manchen wird als Volontären die Möglichkeit geboten, ihre ersten Berufserfahrungen innerhalb von GHU zu machen.

Da für viele das Heim wirklich das Zuhause war, bleiben sie dem Heim über ihren Aufenthalt hinaus verbunden und besuchen es als Ehemalige. Viele von ihnen kehren, wenn sie im Leben Tritt gefasst haben, oftmals auch mit ihren Ehepartnern und Kindern zu einem Besuch zurück. Einzelne Ehemalige arbeiten als Erzieher inzwischen im Kinderheim in Lira mit.