Zukunft für benachteiligte Kinder und Jugendliche

Uganda im Fokus: die Corona-Pandemie am Rande unserer Wahrnehmung

Wir sind auf die Corona-Pandemie fixiert und laufen in Gefahr, Drittweltländer wie Uganda zu vergessen. Hier Infos über den aktuellen Stand. Damit Uganda nicht in Vergessenheit gerät!

Datum
23. April 2020

Corona ist auch in Uganda überall brandaktuell! In Uganda gibt es zwar nur 56 (Stand 21.4, Quelle https://covid19.gou.go.ug ) offiziell bestätigte Corona-Ansteckungen, allerdings sind die Gefahren einer starken Ausbreitung der Krankheit vor allem in städtischen Slums und unter Flüchtlingen immens.

Deshalb hat die ugandische Regierung sehr früh drastische Lockdown-Massnahmen wie eine nächtliche Ausgangssperre oder das Verbot von öffentlichem und privatem Verkehr beschlossen und diese am 15. April bis zum 5. Mai verlängert. Die Massnahmen werden von den Sicherheitskräften rigoros durchgesetzt.

Öffentliche Schulen, Berufsbildungsinstitutionen und auch die GHU Kinderheime in Lira mussten geschlossen werden.

Die Einhaltung der Massnahmen wird von der Polizei strikt kontrolliert. Das Leben verlangsamt sich. Die Menschen kämpfen mit der Unsicherheit und Angst.

Was bedeutet diese Pandemie für Uganda?

Wie in vielen Entwicklungsländern leben auch die UganderInnen von der Hand in den Mund. Den meisten ist es unmöglich, Essen auf Vorrat zu kaufen und sich daheim zu isolieren. Die verhängten Massnahmen  treiben viele noch näher an den finanziellen Abgrund und bedeuten eine massive Bedrohung ihrer Lebensgrundlage. Grundnahrungsmittel wie Mais oder Zucker sind seit dem Lockdown teurer  geworden.

Unser Field Director Milton Ogwal schreibt:

«No one has yet died in Uganda and hopefully no one may, but what could easily kill people is the related problems e.g. lack of food, no ability to get medical help etc.» 

(Niemand ist bis jetzt am Corona-Virus gestorben und hoffentlich bleibt dies auch so, aber was leicht Menschenleben fordern könnte, sind die mit der Situation einhergehenden Probleme wie Lebensmittelknappheit oder der fehlende Zugang zu medizinischer Versorgung.)

God helps Uganda hilft mit Lebensmittelpaketen

Die etwa 180 Kinder und Jugendlichen aus den God helps Uganda-Programmen sind derzeit alle bei ihren «Guardians» in den Dörfern und die Pflegefamilien geraten so zusätzlich unter Druck, da es oft an Lebensmitteln fehlt. Wir versuchen nun, diese Familien mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikel zu versorgen. Erlaubt sind etwa Lebensmittellieferungen per Fahrrad oder Klein-Motorrad bis jeweils 14 Uhr.

Eine besondere Herausforderung

Leider ist es alles andere als einfach, die Not der betroffenen Familien zu lindern. Einerseits sind organisierte direkte Hilfslieferungen durch private Organisationen verboten – alles muss unter einer Taskforce der Regierung geschehen und da herrscht bereits Chaos.

Offenbar kann aber Material transportiert werden, wenn es für lediglich einen Empfänger bestimmt ist. Entsprechend könnten Familien einzeln beliefert werden, was jedoch die Anzahl der Transporte entsprechend erhöht. Ein weiteres Problem sind Fahrbewilligungen, nur Autos mit speziellen Plaketten dürfen auf den Strassen fahren und diese zu erhalten ist derzeit sehr schwierig.

Die GHU Mitarbeiter vor Ort unternehmen ihr Möglichstes, auf kreativen Wegen die besonders betroffenen Familien rasch und unkompliziert zu verfolgen. Denkbar sind etwa direkte Aufträge an Lebensmittelgeschäfte, die bedürftigen Familien vor Ort zu beliefern. Die dringende Aktion läuft seit Montag 20. April.

Gemeinsam gegen die Corona-Pandemie

Möchten Sie uns darin unterstützen? Wir sind dankbar für Spenden mit dem Vermerk «Corona-Lebensmittelpakete» Herzlichen Dank!

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