Zukunft für benachteiligte Kinder und Jugendliche

Weihnachtsgeschichten aus Uganda

Weihnachten ist die besinnlichste Zeit im Jahr, die meisten von uns kommen als Familien zusammen und geniessen die gemeinsame Zeit dankbar. Ein reichlich gedenkter Tisch mit vielen Köstlichkeiten und ein festlich geschmückter Baum sind Standards. Aber ist diese Selbstverständlichkeit auch überall selbstverständlich? Fabula und Daniel leben in Uganda und erzählen uns, wie sie Weihnachten verbringen. Es sind Weihnachtsgeschichten aus Uganda der besonderen Art, die uns zum Nachdenken anregen und uns dankbarer für unsere Standards werden lassen.

Datum
31. Oktober 2019

Das hart verdiente Weihnachtsfest

Fabula ist 9 Jahre alt. Er erzählt wie er die Weihnachtszeit erlebte als er noch im Dorf bei seiner Großmutter wohnte:
«Sobald wir von unserer Grossmutter hörten, dass Weihnachten vor der Türe steht, liefen wir alle durch’s Dorf, um die Leute zu fragen, ob sie für uns Gartenarbeit hätten. Meistens mussten wir dann Felder bearbeiten, einsammeln was noch so herumlag, das alles verbrennen, anschliessend umgraben und hacken so dass das Feld für die nächste Bepflanzung wieder bereit war.

Ein tröstendes Geschenk

Es gab aber Jahre, da bekamen wir keine Arbeitsaufträge und somit auch kein Geld, um uns ein schönes Weihnachtsfest mit Reis, Fleisch und neuen Kleidern zu leisten. Vor allem wir Kinder mussten dann häufig weinen, da wir wussten, was das bedeutete. Unsere Grossmutter tröstete uns oft und sagte, dass sie für uns auch ein Weihnachtsgeschenk habe. Was sie uns schenkte waren unsere alten Strohhüte, die sie mit Kuhmist beschmierte! Auch wenn wir dieses Geschenk nicht wirklich gerne hatten, stand der Gedanke unserer Grossmutter, uns etwas «Neues» zu Weihnachten zu schenken, im Vordergrund.»

Erinnerungen an die gemeinsamen Weihnachtstage

«Mein Name ist Daniel Otitti, ich bin 19 Jahre und mache zurzeit meine Ausbildung als Maurer. An meine Eltern erinnere ich mich noch stark, obwohl beide schon seit einigen Jahren gestorben sind. Besonders an unsere gemeinsamen Weihnachtstage denke ich gerne zurück und freue mich, darüber zu sprechen, weil das auch meiner Seele gut tut.

Gemeinsames Arbeiten für das Weihnachtsfest

Da wir nicht viel Geld hatten, gab es bei uns selten Reis und Bohnen. Aber an Weihnachten leisteten wir uns dieses köstliche Essen. So gab es einige Tage vor dem Weihnachtsfest eine gemeinsame Arbeit, nämlich Reis und Bohnen von Steinen zu säubern. Beim Reis war es für mich nicht immer einfach, die kleinen Steinchen zu finden, da sie die gleiche Farbe haben wie das Reis. Zusammen sassen wir am Boden, verrichteten unsere Arbeit und erzählten einander Geschichten aus unserem Leben, die uns oft zum Lachen brachten.

Es muss nicht immer neu sein!

Für‘s Essen war nun mal gesorgt, jetzt kamen unsere Kleider dran. Nicht immer konnten es sich unsere Eltern leisten, für uns neue Kleider zu kaufen. Unsere Kleider, die wir anhatten, mussten wir von Hand waschen, dass wir zumindest für den Gottesdienst saubere Kleider hatten. Manchmal durften wir in der Kirche bei der Aufführung der Weihnachtsgeschichte mitspielen, natürlich waren wir dabei immer sehr aufgeregt und zappelig. Wieder zuhause angekommen, gab es nun das leckere Essen, Reis mit Bohnen. Ich selber konnte davon nie genug bekommen, da ich dieses Essen so sehr liebe! Nicht nur als Familie waren wir an solch einem Fest zusammen, da sass der ganze Familienclan rund ums Feuer, es wurde getanzt, ausgetauscht und gespielt bis spät in die Nacht, ans Schlafen wurde nicht gedacht.»

God helps Uganda – wo Hoffnung gewinnt

Fabula und Daniel sind nur zwei von den über 180 Kindern, die vom Hilfsprojekt God helps Uganda (GHU) seit 1999 unterstützt werden. Die Kinder und Jugendlichen sollen ein Zuhause haben und einer menschenwürdigeren Zukunft entgegen blicken können. Dank Ihrer Unterstützung können wir auch an Weihnachten diesen Kindern kostbare Augenblicke der Hoffnung und Trost schenken. Und so bekommt Weihnachten einen anderen Sinn und wird wieder zum Segen und zum Fest der Liebe – geteilte Freude ist doppelte Freude.

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