Hilfe für benachteiligte Kinder und Jugendliche

Das Jahr 2020 wird in Ugandas Geschichte eingehen - ein Jahr, das vieles veränderte

Godfrey Kalema Feldleiter God helps Uganda berichtet im aktuellen Rundbrief über die aktuelle Covid-19 Lage in Uganda. Eine herausfordernde Zeit mit einer ungewissen Zukunft.

Datum
19. November 2020

Die Wirtschaft wurde von der Covid-19 Pandemie schwer getroffen, zahlreiche Unternehmen gingen in Konkurs und viele Familien gerieten in bittere Armut. Die Behörden Ugandas warnen davor, dass über 40% der Bevölkerung von derzeit rund 44 Mio in Armut geraten könnten, sollte die Krise länger anhalten.

Bis anhin am stärksten betroffen ist der Bildungssektor, hauptsächlich die vielen Privatschulen, welche wegen der höheren Ausbildungsqualität neben den öffentlichen Schulen einen wichtigen Faktor für die Bildung Ugan- das darstellen. Jetzt in der Krise wurden viele Lehrpersonen arbeitslos und mussten nach neuen Verdienstmöglichkeiten Ausschau halten. Etliche haben mit Nähen begonnen oder sich als Strassenverkäufer wiedergefunden. Andere versuchen, ihren Lebensunterhalt durch Landwirtschaft zu verdienen. Viele Pri- vatschulen können nun ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen und sind auf einer roten Liste gelandet. Leider haben die Schulschliessungen auch dazu geführt, dass viele Schüler und Schülerinnen das Interesse am Lernen verloren haben und die Zahl der Teenagerschwanger- schaften stark zunimmt.

Das alles ist ein schwerer Rückschlag für die internationalen Ziele einer nachhaltigen Bildung und Entwicklung bis 2030. Die im folgenden erwähnten Ziele werden durch Covid-19 stark negativ beeinflusst, obwohl wir insge- samt auf einem guten Weg sind:

  • Ziel 1: Die verschiedenen Formen von Armut sollen überwunden werden.
  • Ziel 2: Niemand soll Hunger leiden, Ernährungssicherheit soll erreicht und eine nachhaltige Landwirtschaft gefördert werden.
  • Ziel 3: Förderung und Gewährleistung eines gesunden Lebensstandards für alle Altersgruppen.
  • Ziel 4: Gewährleistung einer integrativen und gleichberechtigten Bildung sowie Förderung lebenslanger Lernmöglichkeiten für alle.
  • Ziel 5: Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung aller Frauen und Mädchen.
  • Ziel 6: Förderung eines nachhaltigen und integrativen Wirtschaftswachstums, einer vollwertigen und produktiven Beschäftigung und menschenwürdiger Arbeit für alle.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind in Uganda deutlich sichtbar: Unter anderem haben Kinderheime eine wachsende Anzahl von verlassenen Neugeborenen gemeldet. Diese Häuser suchen nun Adoptiveltern für diese Kinder, um Platz für neue Babys zu schaffen (Quelle: Tageszeitung New Vision, 23. Oktober 2020). Eines der wichtigsten Kinderheime für Babys erhält seit Ausbruch von Covid-19 zehn oder mehr Anrufe pro Tag mit der Bitte um Aufnahme verlassener Kinder.
Unser Gebet ist, dass bald eine Lösung gefunden wird, wie der Pandemie begegnet werden kann, damit die Krankheit nicht nur in Uganda, sondern weltweit eingedämmt werden kann.